Die große Lüge der Zwangsprostitution
- Zwangsprostitution im Fernsehen
- Verbot der Prostitution
- Was würde dieses Prostitutionsverbot bewirken?
- Zwangsprostitution gibt es
Seit zehn Jahren betreibe ich Erotik Portal 6Today. Dabei bin ich in vielen Bordellen des Rheinlandes als Fotograf tätig. Ich lerne Bordellbetreiber kennen und viel Girls die sich Prostituieren. Immer wieder erlebe ich dass im Fernsehen oder anderen Medien die große Lüge der Zwangsprostitution verbreitet wird. Zuletzt forderte Alice Schwarzer, in einer ARD Talkshow mit Günther Jauch, ein Verbot der Prostitution. Der Freier solle dann bestraft werden, wenn er zu einer Prostituierten geht und zwar mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 6 Monaten. Ein paar Tage späte griff der Fernsehsender VOX das Thema auf und behauptete das 9 von 10 Prostituierten Zwangsprostituierte sind.
Was mich dazu veranlasste diesen Artikel zu verfassen. Da werden Lügen publiziert ohne jegliche seriöse Recherche. Seit die Prostitution im Jahre 2002 legalisiert wurde hat sich natürlich das Geschäft geändert. Nun sind di e Frauen nicht mehr illegal arbeitende Prostituierte sondern können im Notfall auch die Polizei rufen ohne eine eigenen Strafverfolgung zu erwarten. Der früher benötigte Zuhälter zum Schutz der Frauen ist nun überflüssig geworden. Damals war der Zuhälter ein Nutznießer und ein Beschützer der Frauen. Wollte ein Freier nicht bezahlen oder machte Ärger, so konnte die Frau ja nicht die Polizei rufen, sie war also auf einen Zuhälter angewiesen. Heute gibt es noch vereinzelt Zuhälter in der Branche, die aber oft nur der Partner der Prostituierten sind und auch von Ihrem Geld leben. Doch das findet sich auch außerhalb des Milieus oft, dass ein Partner vom Geld des anderen lebt.
Die Methode der Zwangsprostitution ist aus fast allen Bordellen verschwunden. Sie fragen sich wie kann sich dann ein Mädchen Prostituieren. Es finden sich viele Aussagen von Prostituierten, die sagen dass sie den Beruf freiwillig gewählt haben. Diesen Aussagen will Alice Schwarzer nicht glauben, sie und viele andere meinen sie wüssten besser was gut für die Frau ist und wollen ihr den Beruf der Prostituierten verbieten, ohne Rücksicht darauf das fast alle diesen Beruf freiwillig ausüben. Die meisten Girls die ich kennen gelernt habe, wollen einfach nur bequem viel Geld verdienen. Einige haben eine mangelhafte Schulausbildung und können nur Hilfsjobs für 7-8 Euro die Stunde bekommen, da sie jung und attraktiv sind können sie schnell mit der Prostitution das Zehnfache verdienen. Geld ist aber das was zählt in unserer derzeitigen Gesellschaft und diese Mädchen möchten sich auch einige Träume und Wünsche erfüllen, für die sie Geld benötigen. Manche verjubeln das Geld nur Spaß und Luxus, andere ernähren davon Ihr Kind und bezahlen den Babysitter oder finanzieren Ihre Eltern. Der Zwang der hier stattfindet ist der Zwang des Geldes. Glauben sie dass sich ein 20 jähriges Mädchen mit Harz IV zufrieden gibt? Jedes Mädchen was ich im Rotlicht Milieu kennen gelernt habe, hat eine eigene Geschichte, warum sie diesen Job macht, doch dabei ging es immer um Geld und nicht um Zwang.
Zwangsprostitution im Fernsehen
Egal ob Tatort oder andere Filme mit viel Action und dramatischen Bildern. Natürlich bieten sich da immer das Klischee der Zwangsprostitution an. Ist ja auch viel spannender als einfach nur eine Frau zu zeigen die es des Geldes wegen macht. Daher sehen wir in vielen Berichten immer das Thema der Zwangsprostitution und der Gewalt, hier geht es um Einschaltquote und nicht um seriöse Berichterstattung. Wenn dafür die Realität verdreht werden muss, dann wird das eben so gemacht.
Verbot der Prostitution
Alica Schwarzer (Herausgeberin der Feministischen Zeitung EMMA) wurde mit einer Umfrage konfrontiert, in der 70% der weiblichen Befragten gegen ein Verbot der Prostitution waren. Sie wurde gefragt ob sie die Mehrheitsmeinung nicht akzeptieren wolle, sie erwiderte dass sie Ihre Meinung nicht von der Mehrheit abhängig macht ("Aussage Sinngemäß aber nicht wortgetreu"). Mit anderen Worten der Diktator Schwarzer weiß was für Frauen das Beste ist. Eigene Meinung oder Mehrheiten zählen für sie nicht. Selbst eine ehemalige Prostituierte, die jetzt ein Bordell betreibt und sagt das viele Frauen diesen Job freiwillig machen, unterstellte Frau Schwarzer das sie das nur sagt, weil sie mit den Prostituierten ihr Geld verdient. In der kleinen Welt von Alice Schwarzer gibt es anscheinend nur schwarz und weiß, also Zwangsprostitution oder ein Prostitutionsverbot.
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LarisaWas würde dieses Prostitutionsverbot bewirken?
Wenn es wieder illegal würde, so würden alle legalen, ehrlichen Geschäftsleute sich wieder aus dem Business zurück ziehen und das gilt nicht nur für die Betreiber sondern auch für Prostituierte die freiwillig diesem Beruf nachgehen. Der illegale Bereich würde sich wieder aufblähen, Zuhälter und Menschenhändler würden den frei gewordenen Raum für sich beanspruchen. Mit andern Worten die Zwangsprostitution würde zunehmen. Alles würde sich in den dunklen Bereich der Illegalität verlagern. Die Polizei würde von all dem wenig mitbekommen. Wahrscheinlich würden sogar Vergewaltigungen wieder zunehmen. Drogen sind illegal, doch gibt es deswegen keine Dealer und keine Drogensüchtigen? Nein, aber alle Aktivitäten des Drogenhandels sind nicht bei Apothekern sondern auf den Hinterhöfen der Stadt, von Kriminellen, die nicht nur mit Drogen dealen. Die Männer im Hintergrund sind 100%ige Schwerverbrecher. Sollte Prostitution wieder verboten werden, so freuen sich diese Herren auf den wieder zurück gewonnenen Geschäftsbereich.
Zwangsprostitution gibt es
Sie dürfen diesen Artikel nicht falsch verstehen, ich will nicht leugnen das es Frauen gibt die Zur Prostitution gezwungen werden. Im Ostblock ist der Anteil an Zwangsprostituierten wahrscheinlich wesentlich größer als bei uns in Deutschland. Einige Menschenhändler verschleppen Frauen auch innerhalb Europas um mit Ihnen Geld zu Verdienen. Doch man sollte nicht so tun als sei dass der größte Teil von Prostituierten in Deutschland, das ist eine Lüge. Ein Verbot würde diese Menschenhändler nicht beeinflussen, da Menschenhandel schon verboten ist. Er würde nur den Markt für den Menschenhändler vergrößern und das bedeutet mehr Zwangsprostitution.
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Kommentare
Maggie
schrieb am Thursday 14. January 2016
Ich arbeite seit Jahren in der Branche und habe mich damit abgefunden, das hier immer viel Mist erzählt wird in den Medien. Ja der Zwang Geld zu verdienen ist der größte Druck den wir hier in Köln haben. Die Miete wird immer teurer, das kann sich doch bald keiner mehr leisten. In all den Jahren hatte ich nur 2 Kolleginnen die nicht ganz glücklich mit dem Job waren, da steckte wohl ein Freund dahinter, aber die war auch nach 4 Wochen weg.
Das extremste was ich gehört habe ist das die Polizei Straftaten von Ausländern nicht mehr in der Statistik aufnimmt, damit kein schlechtes Bild entsteht. Überall wir nur gelogen ... LEIDER.
Norbert
schrieb am Friday 08. November 2013
Hallo zusammen,
seit vielen Jahren bin ich Fotograf und fotografiere auch im Bereich der Dienstleister(innen) im Erotikbereich.
Selten habe ich Frauen getroffen die ohne Zwang arbeiten. Aber es sind keine Zwänge die durch körperliche Gewalt ausgeübt werden. Auch psychischer Druck spielt kaum eine Rolle.
In all den Jahren ist mir Zwangsprostitution nur in Form von wirtschaftlichen Zwängen bekannt geworden. Das bedeutet, die Mädchen gehen dieser Arbeit nach weil sie mit anderen mögliche Formen der Arbeit kein ausreihendes Einkommen erzielen können.
Ja, auch das ist ein Zwang und die Frauen arbeiten nicht ganz freiwillig in dem Beruf. Allerdings ist dies bei gefühlten 80% der Arbeitnehmerschaft in Deutschland der Fall. Eben bei allen, die nicht ihr Hobby zum Beruf gemacht haben und damit einen gesicherten Lebensunterhalt erzielen können. Ganz zu schweigen von dem Teil der Arbeiter die durch die Bundesagentur für Arbeit oder der ARGE gezwungen werden einen Job anzunehmen den sie eigentlich nicht ausüben würden. Ist dies deshalb Zwangsarbeit ? Das wäre dann sogar illegal !
Also liebe Frau Schwarzer und andere Kritiker, - bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen nur um Auflage und Einschaltquote zu erzielen.
Danke, Norbert
Daniel
schrieb am Monday 18. March 2013
Vor so einem Kommentar ziehe ich echt den Hut...
Endlich mal ein Mensch, der das ausspricht was viele nur denken...
Respekt...sehr gut verfasster Artikel...
Das ist genau meine Meinung...(und ich denke auch die Meinung von sehr vielen anderen..)